Buecherangebote




Freek van Leeuwen (rechts) überreicht dem Vorsitzenden der niederländischen Stiftung
Teilhard de Chardin die Erstauflage seines Buches Geisteskunde


Geisteskunde (Spirituologie) ist mehr als Wissenschaft; sie ist die Kunde des Vermögens und der Fähigkeiten des Geistes, welche schon die Wissenschaft umfassen, aber diese dennoch übersteigen. Die Wissenschaft benutzt zwar immer die Fähigkeiten des Geistes, aber nicht alle. Dadurch wird der Wissenschaft nur ein Teil des Ganzen zugänglich, nämlich der Teil, der sich mittels der Beobachtung und des Denkens experimentell erforschen und beweisen läßt.
Die Geisteskunde umfaßt nicht nur das Wahrnehmen und das Denken, sondern auch das Fühlen und das Wollen, und alle diese Fähigkeiten nicht nur in der nach außen hin gewendeten, sondern auch in der nach innen gewendeten Einstellung.
Sie hört also auch auf die innere Stimme. Damit schlägt sie eine Brücke zwischen der Wissenschaft und allen Religionen und Weltanschauungen. Das macht sie gerade für unsere Zeit, in der die Welt durch das Internet und ICT allen Menschen zugänglich geworden ist, und die verschiedenen Auffassungen über sie sich oft im Kampf behaupten wollen, so unentbehrlich. Hebt sie doch die Einseitigkeit aller dieser Religionen und Weltanschauungen auf.
Die vorliegende Studie, die der Apotheker Freek van Leeuwen aufgrund seiner mystischen Erfahrungen und seiner wissenschaftlichen Kenntnisse schrieb, ist daher eine notwendige Ergänzung aller Bestrebungen in der Welt, die sich auf ein friedvolles Zusammenleben der Völker richten. Dies ist auch der Grund, aus dem ich als Vorsitzender der Teilhard de Chardin-Stiftung in den Niederlanden, das Buch Geisteskunde ins Deutsche übersetzt habe. Es knüpft unmittelbar an das Werk dieses französischen gelehrten Jesuiten (1881-1955) an, der in seiner auf paläontologischen Forschungen gründenden Evolutionslehre die Konvergenz aller Religionen und Wissenschaften in einem Punkt-Omega für möglich hielt.
Für möglich, nicht aber für etwas Selbstverständliches. Teilhard de Chardins Werk ist denn auch nicht teleologisch zu deuten, sondern weist von der Richtung aller evolutionären Entwicklungen her darauf hin, daß der Mensch sich als Art nur erhalten kann, wenn er sich anstrengt, alle anderen in ihrem Sein zu fördern. Diese Förderung könnte man als eine Form der Nächstenliebe betrachten. Nur so, beugt der Mensch seiner Aussterbung vor.

Henk J. Hogeboom van Buggenum













^